Schottland – der Nordwesten und die Äusseren Hebriden

Die rauste Seite von Schottland findet man an der Westküste und auf den Inneren und Äusseren Hebriden. Die Stürme fegen an der gesamten Küste mit voller Wucht und erbarmungslos von Westen herein. Insbesondere in den Wintermonaten zieht eine Front nach der anderen vorbei. Genau dieses Schauspiel ist es, was die Fotografie in dieser Region von Schottland so spannend macht. Man muss sehr gut ausgerüstet sein, um den ganzen Tag bei Wind, Regen, Schnee, Graupel und Hagel dem Wetter zu trotzen. Dafür wird man mit dem schönsten Licht der Welt belohnt. Nicht selten hört man, dass Schottland mit dem Licht und Wetter in Verbindung gebracht wird. Denn besonders das Licht, welches sich nach einem aufklarenden Sturm zeigt, ist das magische.

Ein Beispiel habe ich auf Skye Anfang Dezember in Elgol miterleben dürfen. Seitliches Abendlicht, welches auf zerklüftete Steinformationen an der Küste trifft, dunkle Wolkenformationen, welche mit warmem Abendlicht erhellt werden. Diese Konstellationen machen ein gutes schottisches Bild aus.

Sutherland – Nordwesten

Beginnen wir im äussersten Nordwesten der schottischen Highlands in der ehemaligen Grafschaft Sutherland. Diese Region ist extrem dünn besiedelt und bietet daher reine Natur ohne menschliche Objekte im Bild. Die Küsten rund um Durness mit der bekannten Sango Bay und der Balnakeil Beach sind sicher die Highlights. Ich war damals nur tagsüber in dieser Region und konnte leider keine Abend-Shots aufnehmen. Aber auch tagsüber zeigen sich diese Beaches von der schönen Seite. Bei der Betrachtung des Balnakeil Beach mit der lang gezogenen Sand-Bucht kommt sogar Karibik-Feeling auf, wenn das seichte Wasser Türkisfarben annimmt. Mit ein paar Wolken ist man dann als Fotograf schon mehr als happy.

Reisen wir weiter südlich der Nordwestküste entlang. Ein Stopp in Kinlochbervie muss unbedingt drin liegen. Der Hauptwirtschaftszweig ist hier draussen die Fischerei. Die Fanggebiete vor der Küste sind enorm erträglich und die besten Krustentiere wie Hummer und Langusten sowie Jakobsmuscheln werden von hier den Weg zu uns finden. Schottland exportiert seine Fänge zu 90 % ins Ausland. Aber kommen wir zum Highlight, wegen dem ein Fotograf hier einen Stopp einlegen sollte. Es geht um die Oldshoremore Beach. Diese liegt etwa 2.5 Meilen ausserhalb des Dorfes in nördlicher Richtung. Mit dem Auto kann man bis zur Beach fahren. Zu Fuss ist man in einer halben Stunde dort. Diese lang gezogene Beach ist vor allem bei Sonnenuntergang ein optimales Sujet. Vorgelagert befindet sich ein grosser Bereich mit hohem Gras. Je nach Licht lohnt sich daher auch ein Blick nach Osten über die Dünen.

Die Mittlere Westküste

Wir verlassen Kinlochbervie in südliche Richtung der A894 folgend. Diese Region ist sehr karg und meist ist man alleine unterwegs. Aber genau das kann der Reiz in Schottland sein. Anfang Sommer blüht überall der Ginster und es riecht immer etwas nach Kokosnuss. Am Assynt Viewpoint ist der Ginster in dieser Zeit besonders intensiv zu sehen und mit dem Ausblick über das Loch a’ Chairn Bhain findet ein Fotograf sicher eine gute Perspektive.

Nach Unapool folgen wir der B869 Richtung Drumbeg und Lighthouse Stoer. Diese Strasse hat es in sich. Es gibt ja überall in Schottland die Single-Track-Roads, wo nur Platz für ein Auto ist. Aber diese Strasse ist ein regelrechter Roller Coaster für Trabbis. Nichtsdestotrotz muss man diese Strasse gefahren sein. Der Ausblick über die Buchten aufs offene Meer ist einmalig. Hier könnte man alle fünf Minuten anhalten und es gäbe etwas zu fotografieren. Bei Drumbeg hat man einen tollen Ausblick in die Buchten, und die Schafe kriegt man kaum aus dem Bild. Aber die gehören irgendwie auch zu Schottland.

Bei Balchladich biegen wir rechts ab Richtung Stoer Lighthouse. Das Gebäude ist in einem sehr guten Zustand und lässt sich durch die erhöhte Lage gut fotografieren.

Wir fahren weiter südlich auf der B869, bis wir zur A837 kommen. Dort muss man sich entscheiden, ob man den langen und schmalen Weg in Küstennähe nehmen will oder ob man zügig vorankommen will. In dieser Region ist das Fotografieren nicht sehr spannend und da man lange Zeit im Auto verbringt, macht es Sinn, schnell runter nach Ullapool zu kommen. Daher ist die A837 wahrscheinlich die bessere Wahl. Unterwegs findet man aber trotzdem schöne Spots.

Nach Ullapool fahren wir weiter südlich und nehmen noch einmal eine Single-Track-Road der Küste entlang über die A832. Der gewaltige Ausblick über das Little Loch Broom ist es wert, den längeren Weg zu nehmen.

Nach einer längeren Fahrt mit vielen grossartigen Aussichten muss hier zum Beispiel in Gairloch übernachtet werden. Man kommt einfach nicht so schnell voran. Bei Kinlochewe empfehle ich, den Abzweiger auf die A896 durch das Tal Torridon zu nehmen. Für mich ist dieses Tal der Inbegriff von schottischen Highlands. Wer gerne wandert und fotografiert, sollte sich diese Region mit den beiden Bergen Beinn Alligin und Beinn Eighe mal genauer anschauen. Viele englische Fotografen produzieren aus dieser Region atemberaubende Bilder.

Nun ist noch einmal ein kürzeres Stück zu fahren und man ist in Kyle of Lochalsh angekommen, wo wir über die imposante Skye Bridge hinüber auf Skye fahren.

Für den Abschnitt von Durness bis Kyle of Lochalsh muss man mindestens drei Übernachtungen und vier Tage einrechnen.

Isle of Skye

Das schottische Reiseziel schlechthin ist die Insel Skye. In den Sommermonaten sind die Unterkünfte meist komplett ausgebucht. Dies zeigt, dass diese Insel sehr beliebt ist. Das ist auch an den Hot Spots zu sehen, wenn teils Hunderte Fotografen sich um die besten Plätze ringen. Meine hier gezeigten Bilder sind daher in den Wintermonaten entstanden. Für mich die beste Reisezeit, nicht nur weil man zu dieser Zeit fast allein ist, sondern auch, weil dann das Wetter einfach spannender ist.

Wir starten gleich eingangs der Insel in Broadford, wo wir den Abzweiger Richtung Elgol auf die B8083 nehmen. Am Loch Cill Chriosed stehen ein paar Bäume in einer Reihe. Je nach Licht, vor allem am Abend, können diese mit dem im Hintergrund befindlichen Berg Bla Beinn interessant in Szene gesetzt werden. Im Winter, mit Schnee auf den Bergen, wirkt das Bild dann noch einmal imposanter.

Wir fahren weiter bis nach Elgol. Das kleine Fischerdorf bietet wegen der speziellen Felsformationen an der Küste unzählige Perspektiven. Insbesondere die Cuillin Hills im Hintergrund werden wahrscheinlich fast auf jedem Foto mit drauf sein. Die optimale Zeit zum Fotografieren ist hier nachmittags und abends, da die Sonne dann im perfekten 90-Grad-Winkel untergeht.

Wir fahren wieder zurück bis nach Broadford und dann weiter bis Sligachan. An diesem Standort sind mehrere Top Spots zu finden. Zum einen die Old Sligachan Bridge, welche vor allem aus tiefer Perspektive interessant aufgenommen werden kann und zum anderen der Flusslauf nach der Bridge mit den Cuillin Hills im Hintergrund. Dieser Spot eignet sich vor allem am Morgen bei Sonnenaufgang zum Ablichten.

Wer die Talisker Destillerie oder die Talisker Bay besuchen möchte, fährt von hier aus auf der A863 bis nach Carbost.

Auf dem Weg nach Portree empfehle ich, die A863 Richtung Bracadale zu nehmen. Kurz vor diesem kleinen Dorf hat man wieder einen imposanten Blick auf die Cuillin Hills und über das Loch Harport.

Sind Sie in Portree angekommen, wird hier wohl Ihre Unterkunft zu finden sein. Skye bietet fast nur hier Hotels und B & Bs an. Die Lage von Portree macht es einfach, von hier aus in alle Himmelsrichtungen die Insel zu entdecken. Ich würde drei Nächte empfehlen. Das schmucke Dörfchen bietet mit den farbigen Häusern entlang dem Hafen unzählige Fotomotive.

Auf der Insel Skye sind sicher Spots wie Old Man of Storr, Kilt Rock, Quiraing und das Neast Point Lighthouse das, was Sie sehen möchten.

An der Nordostküste sind die meisten Fotospots zu finden. Wenn Sie in Portree starten, liegt die Foto- Ikone Old Man of Storr auf der linken Seite. Als ich im Winter Skye besuchte, war es mir nicht möglich, diesen Spot zu fotografieren. Ich muss auch sagen, dass ich jeweils versuche, nicht die bekannten Spots zu fotografieren und dafür neue Perspektiven suche. So auch an diesem Morgen im Winter. Ein Sturm nach dem anderen zog über die Insel und bot mir dieses Bild einer Regenwolke mit Licht im Hintergrund an.

Als ich im Sommer Skye besuchte, konnte ich eine gute Aufnahme von Kilt Rock machen. Diese Felsformationen sind schon imposant. An der Klippe geht es ca. 300 Meter senkrecht in die Tiefe.

Einen der meiner Meinung nach schönsten Spots auf Skye findet man im Quiraing Gebirge. Auf der A855 biegt man bei Brogaig links ab und fährt bis zum Parkplatz. Vor allem bei Sonnenaufgang bekommt man bei bewölktem Himmel wahre Schauspiele zu sehen.

Der wohl bekannteste Baum Schottlands steht hier bzw. hängt am Felsen. Der Andrang vor diesem Baum ist enorm. An dem Wintermorgen, als ich dort war, warteten bereits unzählige Fotografen, um den besten Zeitpunkt bei Sonnenaufgang zu bekommen. Eine Warteschlange, um ein bekanntes Objekt zu fotografieren, ist auf Skye keine Seltenheit. Ich konnte es mir doch nicht verkneifen, ein Foto aus dieser Perspektive aufzunehmen, ist die Perspektive am Morgen mit den Bergen im Hintergrund doch einfach perfekt.

Den Neast Point habe ich auf der Reise im Winter zwar besucht, aber wegen des starken Regens und des Winds war es mir nicht möglich, zu fotografieren. Wegen der enormen Windgeschwindigkeit kann der Regen von unten über die Klippen kommen. Das erlebt man auch nicht alle Tage. Der Ort ist aber sicher eine Reise wert, auch wenn der Weg dahin lange ist.

Isle of Harris

Wer noch ein paar Tage zur Verfügung hat, sollte die Autofähre von Uig auf Skye nach Tarbert auf Harris nehmen und die Insel erkunden. Man ist innert knapp zwei Stunden auf den Hebriden. Es erwartet einen eine unberührte und raue schottische Landschaft. Ich war für eine Nacht auf Harris und konnte nur gerade den Luskentyre Beach besuchen. Aber das hat gereicht für ausserordentliche Bilder. Ich werde die Hebriden bestimmt wieder besuchen.

 

Schottland – Glencoe & Ardnamurchan

Wir begeben uns in die tiefsten Highlands von Schottland, nach Glencoe und Ardnamurchan. Die Anreise erfolgt meist von Glasgow oder Edinburgh aus, durch das Loch Lomond und über das Buachaille Etive Mor. Bereits die Anfahrt ist beeindruckend und man fühlt sich wie in den Film «Highlander» versetzt.

Die Region um Glencoe bietet für Landschaftsfotografen beste Bedingungen für typische Schottland-Bilder. Das wurde mir bewusst, als ich das erste Mal Schottland bereiste. Damals erkundete ich das Land von Inverness aus, über die Nordost- und Nordwestküste bis hinunter nach Oban der zerklüfteten Küste entlang. Kein Gebiet meiner Reise bot so viele verschiedene Stimmungen wie die Region um Fort Williams und Glencoe. Daher möchte ich diese Region besonders hervorheben.

Glencoe & Loch Leven

Als Ausgangspunkt bieten sich Ballachulish oder Glencoe beidermassen gut an. Ist man doch von hier aus in allen Himmelsrichtungen in weniger als einer Stunde an den Top Spots. Beginnen wir gleich in Glencoe, welches am Loch Leven gelegen ist. Loch Leven wird von Meerwasser gespiesen und man spürt die Gezeiten zweimal am Tag sehr intensiv. In der Bucht, gleich an der A82 gelegen, befindet sich ein Bereich aus Grashügeln, welcher sich in den Intervallen der Gezeiten mit Wasser füllt und wieder leert. Die Hügel werden nie überspült und so ergibt sich am Abend ein interessanter Vordergrund, wenn der Himmel im Westen sich in warmen Farben zeigt. Im Sommer blühen zudem noch die Strandnelken, was einen zusätzlichen Farbtupfer ins Bild bringt.


Von Weitem sieht man den Berg Garbh Bheinn, welcher mit dem Tele imposant in Szene gesetzt werden kann, wenn das Wetter mitspielt. Insbesondere Anfang Winter kann es vorkommen, dass der Berg bereits mit Schnee bedeckt ist, sodass sich mit den Brauntönen der Erde ein spannender Kontrast ergibt.

Wer die Region im Sommer besucht, hat eventuell das Glück, die Hasenglöckchen (engl. Bluebells) anzutreffen. Eine spezielle Aufnahme kann dabei bei der St. John Church an der A82 realisiert werden.

Das Loch Leven ist bei schönem Wetter meist spiegelglatt. Von der Halbinsel Glencoe aus, welche von Ballachulish aus erreichbar ist, hat man einen grossartigen Blick südwärts. Mit etwas Glück kann man das seitliche Abendlicht im Sommer mit einer symmetrisch perfekten Spiegelung einfangen.

Das Tal – Glen Coe

Von Glencoe aus nehmen wir die Strasse Richtung Osten rauf durch das Glen Coe. Gleich eingangs des Tals befindet sich auf der linken Seite kurz vor dem Loch Achtriochtan ein Abzweig. Ein paar Hundert Meter weiter befindet sich der Coe-River-Wasserfall. Je nach Wassermenge sind seine Kaskaden vor allem am Nachmittag eine Augenweide, wenn das Licht in den Wasserfall trifft.

Das Loch Achtriochtan wird gesäumt von den mächtigen Bergen des Bidean Nam Bian. Die Felswände türmen sich hier fast senkrecht auf.  Die kargen Böden bringen den typischen Highland-Charakter ins Tal. Im Frühling & Sommer sind diese grün und im Herbst und Winter erscheinen sie in Orange- und Rot-Tönen.

Das Massiv hat auch den Namen Three Sisters und ist bei Touristen und Bergsteigern sehr beliebt. Das Lichtspiel, besonders in den Nachmittagsstunden, ist typisch schottisch und magisch. Etwas weiter das Tal hinauf hat man einen grossartigen Blick Richtung Westen und sieht das Bergmassiv in seiner ganzen Grösse.

Buachaille Etive Mor

Am höchsten Punkt angekommen, befindet man sich nun im Buachaille Etive Mor. Ein weit gezogenes Tal mit dem Berg Buachaille Etive zur Rechten.

Gleich unterhalb liegt das kleine weisse Cottage mit dem Namen Lagangarbh Hut eingebettet in Farn und hohes Gras. Das Cottage gehört dem schottischen Mounteneering Club und ist ein viel fotografiertes Haus. Dort lohnt es sich, nach Perspektiven zu suchen. Je nach Jahreszeit ändert sich die Stimmung dort oben mehrere Male am Tag. Insbesondere wenn Stürme über die Ebene ziehen, entstehen dramatische Stimmungen, welche sich für Schwarz-Weiss-Bilder eignen. Das Moor verändert die Farben im Lauf der Jahreszeiten von Grün in Rostbraun. Meine favorisierten Jahreszeiten sind eindeutig Herbst und Winter.

Etive-Mor-Wasserfall

Der wohl am meisten fotografierte Wasserfall in den Highlands befindet sich gleich an der A82 bei der Einmündung ins Glen-Etive-Tal. Ich war an diesem Wasserfall bestimmt schon 10-mal, immer zu verschiedenen Jahreszeiten und immer sieht er anders aus. An einem Winterabend auf der Durchfahrt Richtung Edinburgh hatte ich dann besonderes Glück. Zum einen führte der Fluss Etive genügend Wasser, sodass die Kaskaden schön überspült wurden und zum anderen kam die Sonne mit goldenem Licht genau im richtigen Zeitpunkt hinter einer grossen Wolke hervor und beleuchtete einen Teil des Wasserfalls. Dies zeigt mir, dass man es immer wieder an einem perfekten Standort versuchen soll.

Black Rock Cottage

Etwas weiter der A82 folgend und kurz vor dem Glencoe Mountain Resort steht das Black Rock Cottage – ebenfalls ein Wahrzeichen und ein viel fotografiertes Objekt in den Highlands.

Glen Etive

Das Glen-Etive-Tal zieht sich hinunter Richtung Westen und bietet sehr viele schöne Kaskaden mit braun schimmerndem Wasser. In diesem Tal sollte man sich einen ganzen Tag von früh bis spät einrichten. Denn es gibt unzählige schöne Spots mit fliessendem Wasser zu erkunden. Mit etwas Glück bekommt man Kajakfahrer mit aufs Bild.

Ende Frühling blühen die Rhododendren in allen Farben und zusammen mit dem goldig-braun schimmerndem Wasser der Bäche und Flüsse im Tal können typisch schottische Bilder entstehen.

Am äussersten Ende des Glen Etive in Gualachulain endet das Tal und eine Augenweide ist ein altes Cottage, welches an der sich windenden Strasse gelegen ist.

Ardnamurchan

Die Ardnamurchan-Halbinsel ist ein wunderbar abgelegener Bereich, welcher sich bis zum äussersten westlichen Punkt von Schottland, nördlich der Isle of Mull und südlich der Isle of Skye, erstreckt. Nicht viele Touristen verirren sich in diese Region. Der Grund wird sein, dass es sehr wenige Ortschaften und demnach Infrastruktur gibt. Diese Abgeschiedenheit führt dann auch dazu, dass die Natur weitgehend sich selbst überlassen ist und somit noch das wahre raue Highland-Feeling zu finden ist.

Bereits beim Fähranlegeplatz bei Corran hat man einen herrlichen Blick über das Loch Linnhe rüber zur Halbinsel. Das Corran Lighthouse ist dabei gut zu erkennen vor dem imposanten Bergmassiv Garbh Bheinn. Die Überfahrt dauert nur ein paar Minuten, da das Loch Linnhe hier nur gerade 350 Meter breit ist. Danach führt die Strasse am Meer entlang und durch das Tal bis nach Strontian und weiter nach Salen. Die Strasse zwischen diesen beiden Ortschaften ist einspurig und führt durch bewaldetes Gebiet dem Loch Sunart entlang. Immer wieder hat es Aussichtspunkte, von welchen aus sich die Tierwelt – Robben, Otter und Seeadler – beobachten lässt.

Wenn das Licht mitspielt, kann man immer wieder ikonenhafte schottische Bilder mit Meer, Küste, Bergen und Wäldern einfangen. Daher ist zu empfehlen, Ausschau nach interessanten Küstenformationen zu halten. Falls gerade mal eine Sturmfront durchzieht, einfach ein paar Minuten warten und das Licht wird danach magisch werden.

Wenn man von Glencoe aus früh genug aufgebrochen ist, kann man es in einem Tag bis an den westlichen Küstenbereich bei Fascadale und Sanna und zurück schaffen. Wer die Abendstimmung mit Sonnenuntergang an der Westküste festhalten möchte, muss sich eine Unterkunft auf der Halbinsel organisieren. Das Hotel Salen als Ausgangspunkt ist dabei ein Tipp.

Wer es über die Single Track Road bis nach Fascadale an der äussersten westlichen Küste geschafft hat, wird mit einem atemberaubenden Panorama belohnt. In der Ferne sind Isle of Rum, Isle of Eigg und Isle of Skye zu erkennen.

Fährt man von Salen nördlich Richtung Mallaig, kommt man an Glenuig vorbei. Beim Glenuig Inn Hotel bietet die Bucht von Loch Ailort einen atemberaubenden Ausblick mit interessanten Felsformationen.

Auf der Rückfahrt zurück nach Glencoe bietet sich der Weg über Glenfinnen an. Das Glenfinnen Monument und das Viadukt sind weitere Highlights in Schottland.

Das fotografische Potenzial in Glencoe und Ardnamurchan ist enorm und man kann noch viel entdecken. Ich reise immer wieder in diese Region, um noch mehr gute Spots zu finden und die Ruhe der Natur zu geniessen. Insbesondere im Herbst und Winter, wenn die Stürme über das Land ziehen, ergeben sich für mich die schönsten Bilder.

Schottische Highlands Spots

Die schönsten Fotospots in den schottischen Highlands. Die Highlands kann am besten von Glasgow aus mit dem Auto erkundet werden. Die Fahrt geht über Loch Lomond über das Buachaille Etive Moor rüber zur Insel Skye und die äusseren Hebriden. Entlang der Route gibt es viele sehenswerte Spots und man sollte sich jeweils in einem Bereich mindestens 2 Nächte aufhalten. Um die Spots im Nordwesten zu besuchen, sollten mindestens 2-3 Wochen eingeplant werden.

Madeira Fotospots

Die schönsten Fotospots auf der Insel Madeira. Entlang der Küste sind die meisten Spots für Sonnenaufgänge am optimalsten geeignet. Im Nordwesten bei Porto Moniz ist es für Sonnenuntergänge am optimalsten. Dies natürlich je nach Jahreszeit.

 

Winterfotografie

Nähe der Teufelsplatte am Bodensee sind diverse Bäume wegen der Erosion des Ufers in den See gefallen. Diese Szene habe ich zum lernen ausgewählt. Gerade im Winter mit den kahlen und Blätterlosen Bäumen ist die Landschaftsfotografie sehr herausfordernd. Zudem empfinde ich Wälder und Bäume zu fotografieren als sehr schwierig. Ich suchte also ein geignetes Objekt und wählte diesen umgefallenen Baum. Das Hochformat bietete sich regelrecht an, damit der Stamm in der diagonalen Achse durchs Bild verläuft und so einen klaren Weg fürs Auge definiert. Mit einer Blende f/4  hatte ich den Vordergrund unscharf und den Stamm scharf hinbekommen. Der Fokus mit der Schärfe auf den Stamm ist für die Basis des Bildes wichtig.

An diesem Tag war der Himmel wolkenlos. Dies war im RAW Bild nicht wirklich zu sehen und ich musste die Farben intensivieren und vor allem mehr Kontrast ins Bild bringen. Die Grundentwicklung aus LR sah immer noch recht langweilig aus. Also musst ich noch in Photoshop mit meinem Workflow dahinter um die Farben heraus zu holen. Im Wasser intensivierte ich das Blau um den Kontrast und den Ausdruck von See ins Bild zu transportieren.

Technische Details:
Wallhausen, Bodensee, Deutschland, Mitte Februar, Nikon D800E, Nikkor 24-70 mm @ 70mm – f4 – 1/500 Sekunde – ISO 200

Landschaftsfotografie im Thurgau

Ein toller Abend durfte ich diese Woche erleben. Bei mir ganz in der Nähe befindet sich mitten in den Feldern eine Kapelle. Jedes Jahr ist das Feld davor ein anderes. Letztes Jahr ein Weizen- und dieses Jahr ein Rapsfeld. Der ganze Tag war bedeckt und regnerisch. Für mich geniale Zutaten für einen intensiven Sonnenuntergang. Nicht immer klappt es, dass die Sonne gerade am optimalsten Zeitpunkt zwischen den Wolken hervor scheinen kann. An diesem Abend war aber alles wieder einmal zu meinen gunsten.

Der Kontrast war enorm und ich musste bei dieser Aufnahme 2 0.9 GND Filter verwenden. Die Aufnahme musste zudem fast 3 Blenden unterbelichtet werden um den Bereich um die hellste Stelle im Bild zu erhalten. In Lightroom hob ich dann die dunklen stellen wieder an.

Da ich für dieses Bild ein Weitwinkel mit 16mm verwendete und die vordersten Halme der Rapspflanze sehr nahe war, wendete ich hier den Hyperfocal Distanz Berechnung an um das Bild möglichst durchgängig Scharf abbilden zu können. Einzig die Ecken unten rechts und links sind unscharf. Dies ist aber auf das nicht ganz optimierte 16-35mm Objektiv zurück zu führen. Mit dem 14-24mm wäre auch dieser Bereich knackscharf geworden.

Technische Details: Leutmerken, Thurgau, Schweiz, Anfang Mai, Nikon D700, Nikkor 16-35 mm @ 16mm – f8 – 1/10 Sekunde – ISO 100 – 0.9 GND hart und 0.9 GND soft

Wenn immer es geht, erstelle ich ein Querformat, Hochformat und ein Panorama. Hier die Ergebnisse.

 

Naturpark “Peninsula del Llevant” auf Mallorca

Auf in die Ferne war mein Motto um einmal Bilder von Küsten machen zu können. Ich habe mich so gut es ging vorbereitet und bereits vor dem Flug einen Bereich auf der Insel Mallorca aus kundschaftet. An der nordöstlichen Seite der Insel gibt es den Naturpark “Peninsula del Llevant”. Schroffe Küste fast unberührt von der Zivilisation und nur ein kleiner Weg führt über eine löchrige Strasse runter zum Meer. Mein Mietwagen musste da einiges mit machen.

Unten angekommen entfaltete sich die ganze Schönheit der Natur. Die Küste fällt in dieser Region teils sehr flach zum Meer hin, an gewissen Stellen sind es aber hunderte von Meter, an welcher diese senkrecht abfällt. Das Gestein ist das spezielle an dieser Küste. Wenn man nach Norden hoch läuft, dann sieht man immer wieder die verschiedenen geologischen Schichten. Einmal sehr dunkles vulkanisches Gestein, dann wieder quer auflaufendes helles und ganz scharfes. Am ersten Tag war ich gleich nach meiner Ankunft runtergefahren uns konnte noch die letzten Sonnenstrahlen einfangen, welche das Gebiet in orange Farben tauchte. Viel Zeit blieb mir nicht, um gute Bilder einzufangen und dazu noch einen geeigneten Bereich zu finden für das morgen Shooting. Der Abend war wolkenlos und daher ergaben sich nicht die besten Bilder.

Am nächsten Morgen bin ich dann um 04:00 Uhr aufgestanden und nahm die stündige Fahrt in Angriff um eine Stunde vor Sonnenaufgang vor Ort zu sein. Als ich an der Küste angekommen bin, hat das morgendliche Glühen bereits begonnen und ich konnte ohne Taschenlampe an den am Vortag auskundschafteten Ort wandern. Leider zogen bereits düstere Wolken auf und es schien, als ob dieser Morgen nichts werden würde. Kurz bevor die Sonne den Horizont erreichte, ist ein Band zwischen Horizont und den Wolken frei geworden und es schien als ob es doch noch was werden würde.

Ich wechselte darauf den Standort und suchte nach einem interessanten Vordergrund der ins Bild aufgenommen werden konnte. Etwas weiter der Küste entlang wurde ich fündig, als ein Bereich von vulkanischem Gestein sich auftürmte.

Der Kontrast zwischen Wolken, Horizont und Vordergrund war aber zu extrem, als dass ich dies mit konventionellen Mitteln wie GND Filtern lösen konnte. Ich erstellte daher zwei verschiedene Aufnahmen mit jeweils -/+2 Blenden Belichtungsunterschied und musste diese danach in Photoshop zusammen setzen.

Die Schlechtwetter Wolken zogen sich dann von Westen her für kurze Zeit zurück und an einem weiteren Standort hies es dann, den steinigen Vordergrund ins Szene zu setzen. Die typischen Büsche in dieser steinigen Landschaft wachsen vom Wind sehr oft in eine Richtung.

Eine Stunde später zeigte sich dann die Sonne für ein paar Minuten und das Licht verwandelte die Küste in erdige Farbtöne. Danach war alles vorbei und die Wolken nahmen wieder überhand.

Die Tage darauf war dann Regen angesagt und es war nicht mehr möglich, solche Bilder festzuhalten. So ist das wenn man Landschaftsfotograf ist. Man kann das Wetter und das Licht eben nicht selber festlegen. Dafür hatte ich Zeit, die Bilder zu entwickeln.

Sonnenuntergänge Überlingersee

Auf Fototour nach Überlingen. Bei der Kirche Birnau hat man einen tollen Ausblick über den Bodensee und die Sonnenuntegänge sind da irgendwie intensiver als an anderenStellen rund um den Bodensee. Es ist teils nicht einfach den Lichtkontrast zu ewältigen. An dieser Stelle ist derVordergrund im optimalen Licht leider bereits zu dunkel. An diesem Abend habe ich mich dann auf die Farben am Horizont konzentriert. Weiter unten am See hätte es noch alte Pfähle im Wasser gehabt, welche im Bild gut als Fixierpunkt verwendet werden können. Aber man kann nciht alles an einem Abend machen. Das nächste mal werde ich in 2 Wochen dort hin gehen, mit der Hoffnung, dass die Blätter der Reben dann in Rot gefärbt sind.

Provence Teil 2 – Eine Woche als Landschaftsfotograf

In diesem Artikel möchte ich meine Eindrücke als Fotograf an einer komplett neuen Lokation beschreiben. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, mein Hobby und meine Fähigkeiten als Naturfotograf auszubauen und eventuell eine berufliche Karriere in Betracht zu ziehen. Anhand dieser Gedanken habe ich auf meiner Reise in die Provence auf das Leben als Landschaftsfotograf konzentriert um zu sehen, was für Anstrengungen notwendig sind, um herausragende Bilder herzustellen. Was braucht es dazu? In erster Linie viel Ausdauer, Zeit, Gespühr für das neue und Geduld.

Der Markt ist enorm gesättigt von guten Fotos und jeder kann zu jeder Zeit Bilder im Internet betrachten. Sehr viele öffentliche Bilder von Semi-Profifotografen sind mit viel Liebe fürs Detail produziert und können sich mit Berufsfotografen messen. Aber was macht denn der Unterschied zum Profilandschaftsfotografen aus der seinen Lebensunterhalt verdienen muss? Es ist die ganz eigene spezielle möglichst nie dagewesene Bildsprache und Kontinuität von herausragenden Bildern was den Unterschied ausmacht. Und genau das wollte ich in dieser Woche testen. Bin ich schon soweit und kann ich Kontinuität und Qualität innerhalb einer Woche in meinen Bildern feststellen? Wenn ich meine Ausbeute aus 2’500 Bildern anschaue, welche reduziert auf die Top Bildern noch gerade mal 8 ausmachen und diese betrachte, dann muss ich die Frage mit einem absoluten NEIN beantworten.

Habe ich zu hohe Ansprüche an die Qualität und Kontinuität der Bilder? Ja, so ist es, denn wenn ich die 8 Bilder betrachte, dann muss ich mir zugestehen, dass die hohe Qualität nur bei 2 Bildern besteht und die Kontinuität in den Bildern zu wünschen übrig lässt. Aber an was liegt es, dass die hohen Ansprüche nicht umgesetzt werden können? Betrachten wir als erstes einmal die 8 Bilder die entstanden sind.

 

Was einem sicher schnell auffällt, dass sind die dunklen Bilder. Wenn man in den Morgen- und Abendstunden fotografiert, dann ist das erste und letzte Licht meist das wertvollste. Es zaubert eine Stimmung in die Szene und die Farben der Landschaft intensivieren sich. Für mich die Happy-Hour zum fotografieren.  In diesen Stunden hat man aber mit enormen Kontrasten zu kämpfen und der Einsatz von Filtern kann dazu führen, dass man diese bewälltigen kann, jedoch werden gewisse Partien im Bild meist sehr dunkel . Kein Morgen oder Abend ist gleich und da kommt dann die Kontinuität ins Spiel. Wie erreicht man anhand der verschiedenen Kontraste Bilder die in der Belichtung ähnlich sind und die Intensität der Szene wiederspiegelt ohne den Zauber jeder einzigartigen Situation zu verlieren?  Wenn man Neuling ist in der Landschaftsfotografie kämpft man am Anfang mit der Schärfe, mit der Überblendung der Szene und versucht so zuerst einmal diese Probleme in den Griff zu bekommen. Im Hintergedanke ist dann jeweils noch, dass das gerade entstehende Foto noch interessant sein sollte und der Bildaufbau nach den goldenen Regeln der Fotografie entsprechen sollte. Manchmal ist dies dann einfach zu viel für mich, wenn ich vor Ort bin. Nur ein kleines Detail vergessen, welches das Bild unter Umständen perfekt gemacht hätte und schon ist die Kontinuität und Qualität nicht perfekt. Sichtlicher Stress.

Der Tagesablauf war bei mir in der Provence so, dass ich um 03:30 Uhr aufgestanden bin um an die am letzten Tag ermittelte Lokation zu gelangen. Teils um die Ecke, teils aber eine Stunde Fahrzeit entfernt und dann ncoh bevor die Sonne aufgegangen ist. Eine gute und spezielle Lokation zu finden ist mir in dieser Woche speziell schwer gefallen. Sich während dem Tageslicht die Szene in den Morgen- oder Abendstunden vor zu stellen benötigt ein gutes Vorstellungsvermögen. Aber ich denke mit der Zeit wird dies dann schon einfacher und intuitiver werden. Somit hatte ich in dieser Woche nur gerade 5 Morgen- und Abendshoots zur Verfügung. Ich denke dass die Ausbeute innerhalb einer Woche mit 8 guten Fotos nicht schlecht ist, aber ich bin einfach nicht mit der Kontinuität der Bilder zufrieden.

Zusammengefasst zu diesem Artikel muss ich mir eingestehen, dass ich noch einen langen Weg zu einer Profi Karriere vor mir habe. Aber die Woche in der Provence grossen Spass gemacht, voraallem dass ich den ganzen Tag mit einer Kamera und Stativ umherreisen konnte. Ich  bleibe dran.

Provence Teil 1

Schon lange habe ich die Reise nach Frankreich im Kopf und nun habe ich es endlich umsetzen können. Ich hatte ein klares Bild vor Augen eines perfekten Lavendelfeldes welches im Morgengrauen kurz vor Sonnenaufgang erstrahlt. Ich habe lange im Internet nach einer geeigneten Stelle gesucht. Denn für mich ist die Provence komplettes Neuland. Auf der Suche nach einem B & B im Zentrum der der Lavendelfelder habe dann etwas ausserhalb von Sault ein kleines gefunden. Als ich ankam und von meiner Idee erzählte, haben Sie mir dann gleich mitgeteilt, dass es wahrscheinlich das eine Feld sein wird. Und siehe da, ein Volltreffer.

 

Die Aufnahme entstand kurz nach Sonnenaufgang um 06:20 Uhr. Ich hatte am Abend zuvor die Stelle besichtigt und die Perspektive gecheckt, damit ich am Morgen dann gleich am richtigen Ort bin. Wegen dem Kontrast hatte ich anfangs noch bedenken, dass es mit den GND Filtern eventuell nicht klappen könnte. Daher hatte ich auch zusätzlich noch eine Belichtungsreihe erstellt. Aber mit einem 0.9 & 0.6 GND hats geklappt, dass der Kontrast für mich zufriedenstellend war.

Hier noch das selbe Bild vor dem Sonnenaufgang. Eine ganz andere Wirkung, aber für mich genauso schön. Das mit der Sonne ist einfach wegen dem klaren Himmel wirkungsvoller.

 

Fortsetzung folgt bald.